Goethe Gymnasium Reichenbach
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„Jürgen-Fuchs-Bibliothek“ Ja, die kennen Reichenbacher Schüler! Aber wer war Jürgen Fuchs?

Dr. Kuczynski am Goethe - Gymnasium

Besondere Geschichtsstunden mit dem polnischen Hochschullehrer Dr. Kuczynski zu Jürgen Fuchs

Am Donnerstag, dem 1. 3. 2018 begeisterte Dr. Ernest Kuczynski, Germanist, Deutschlandforscher, Fuchs-Kenner und Hochschullehrer für Europastudien an der Universität Lodz, mit dem beeindruckenden Projekt „Jürgen Fuchs – Schriftsteller im Widerstand“ die Schüler der Leistungskurse Geschichte 11 und 12 des Goethe-Gymnasiums Reichenbach. Dabei widmete er sich inhaltlich Leben und Werk von Jürgen Fuchs, der Opposition in der DDR und der Aufarbeitung der SED-Diktatur. ...

(B. Schaller)

Dr. Ernest Kuczynski führte die Schüler an die Thematik heran, indem er den regionalen Bezug, Jürgen Fuchs als Reichenbacher und Goetheschüler (damals EOS), für den Einstieg in die Projektstunden zu nutzen wusste.

Nach einem Exkurs in die DDR-Geschichte beleuchtete er sehr anschaulich die bemerkenswerte Biografie von Jürgen Fuchs.

Mit dem Film „Staatsfeind Nr. 1“ verdeutlichte er, wie sich Jürgen Fuchs in „seiner DDR-Phase“ (1950 – 1977) als Schüler des goezhe-Gymnasiums Reichenbach, NVA-Soldat und Psychologiestudent in Jena, aber auch als angehender Autor und Systemgegner unter den Bedingungen der SED-Diktatur entwickelte. Seine systemkritischen Äußerungen und Schriften zogen seine Exmatrikulation, die Haft in Hohenschönhausen und seine Ausbürgerung 1976/77 nach sich.

Der Film „Der schwarze Kasten“, in dem Jürgen Fuchs 1990 über seine Haftbedingungen im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen und die Methoden des MfS im Umgang mit Oppositionellen und sogenannten Staatsfeinden sprach, beeindruckte alle Zuhörer zutiefst.

Danach ging Dr. Kuczynski auf die „Exilphase 1977 – 1989“ ein, in der Fuchs zwangsausgebürgert in Westberlin als Psychologe und Schriftsteller lebte und arbeitete. Auch im Westen blieb er weiterhin als DDR-Oppositioneller unter Beobachtung des MfS und wurde bedroht.

Im letzten Teil der Darstellung der Lebensstationen von Jürgen Fuchs widmete sich Dr. Kuczynski der „Aufarbeitungsphase 1990 – 1999“. Nach der Wende arbeitete Jürgen Fuchs als Bürgerrechtler, Zeitzeuge, Betroffener, Opfer, Forscher und Romanautor an der Aufklärung und Aufarbeitung der Methoden der SED-Diktatur, um sein Wissen einer breiten Masse zugänglich zu machen.

Nach diesen Informationen zu den Lebensumständen von Jürgen Fuchs folgte die aktive Phase für die Schüler.

In 6 Gruppen arbeiteten die Gymnasiasten mit ausgewählter Lyrik und Prosa von J. Fuchs, z. B. Auszüge aus: „Schriftprobe“, „Vernehmungsprotokolle“ oder „Magdalena“. Aufgabe war die Literarisierung des Erlebten herauszuarbeiten, d. h. wie der Autor in den drei Lebensphasen das Erlebte in seinen Schriften umsetzte und welche jeweiligen Missstände von ihm kritisiert wurden. Intensiv und interessiert arbeiteten die einzelnen Gruppen mit ihren Texten. Im Ergebnis präsentierten sie die Interpretation der Fuchs-Texte.

Dr. Kuczynski war es sehr gut gelungen die Schüler sehr freudbetont für die Thematik zu gewinnen und die Informationen zu Jürgen Fuchs mit dem Unterrichtswissen zu DDR-Geschichte und SED-Diktatur zu verknüpfen. Die Schüler empfanden die Projektstunden als interessant und aufschlussreich, bei denen sie Überraschendes  über eine Person ihrer Heimatstadt erfuhren, die sie bis dahin noch nicht wahrgenommen hatten.

… und vielleicht animiert das Projekt die jungen Goetheschüler auch zum weiteren Beschäftigen mit dem in Reichenbach geborenen, oppositionellen Schriftsteller Jürgen Fuchs und seinen Werken. Die Bibliothek hält eine breite Palette seiner Bücher bereit.

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