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"SCHREIB FÜR FREIHEIT!“ - Aktion für Menschenrechte
Rund um den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember koordiniert Amnesty International seit 20 Jahren den Briefmarathon – die weltweit größte Briefaktion für Menschen in Not und Gefahr.
Die Schüler_innen des gesellschaftswissenschaftliches Profilunterrichtes der Klasse 9 organisierten die Aktion an unserer Schule.
Innerhalb weniger Tage schreiben hunderttausende Menschen in allen Teilen der Welt Millionen von Briefen. Sie drücken darin ihre Solidarität mit Menschen aus, deren Rechte verletzt werden und sie richten an die betreffenden Regierungen einen Appell, die Menschenrechte zu achten.
Wenn ein einzelner Brief bei den Verantwortlichen von Menschenrechtsverletzungen ankommt, kann es sein, dass dieser vielleicht nicht viel bewirkt.
Wenn Machthabende aber hunderttausende Briefe aus aller Welt bekommen, kann das ein starkes Mittel gegen Folter sein, gegen die Unterdrückung Andersdenkender, gegen unfaire Gerichtsverfahren.
Denn Regierungen schätzen es nicht, wenn international bekannt wird, welches Unrecht in ihrem Land geschieht.
Allen Jugendlichen soll aufgezeigt werden, dass sie gemeinsam mit hunderttausenden anderen Menschen, die ebenfalls Briefe schreiben, etwas bewirken können.
In den letzten 20 Jahren konnten wir für zahlreiche Menschen Freilassungen, faire Prozesse oder verbesserte Haftbedingungen erreichen.
- „JEDER BRIEF ZÄHLT! SCHREIB FÜR FREIHEIT!“ -
Diesem Aufruf folgten viele von Uns!
419 Briefe konnten wir Ende Dezember 2021 an Amnesty International schicken!
- 48 Briefe für Imoleayo Michael aus Nigeria
- 38 Briefe für Rung Panasuya aus Thailand
- 53 für die ukrainische Nichtregierungsorganisation Sphere
- 27 Briefe für die Bürger_innenjournalistin Zhang Zhan aus China
- 47 Briefe für Mikita Zalatarou aus Weißrussland
- 44 Briefe für Wendy Galarza aus Mexiko
- 44 Briefe für Mohamed al-Baqer aus Ägypten
- 42 Briefe für Ciham Ali aus Eritrea / USA
- 34 Briefe für Bernardo Caal Xol aus Guatemala
- 42 Briefe für Janna Jihad aus Israel / Westjordanland
Danke!
https://www.amnesty.de/schreib-fuer-freiheit-briefmarathon-2021
48 Briefe für Imoleayo Michael einem jungen Computerprogrammierer, der sich für ein gerechteres Nigeria einsetzt. Im Oktober 2020 nahm er gemeinsam mit anderen jungen Menschen an Protesten gegen die Polizeieinheit Special Anti-Robbery Squad (SARS) teil, die berüchtigt ist für Gewalt, Erpressung und Tötungen.
Zwei Wochen später entführten ihn bewaffnete Männer aus seinem Haus und hielten ihn 41 Tage lang in einer unterirdischen Zelle fest. Jetzt ist er mit konstruierten Anklagen konfrontiert, die zu jahrelanger Haft führen könnten, nur weil er der Meinung ist, dass sich Nigerias Polizei besser um ihre eigentliche Aufgabe kümmern sollte: nämlich den Schutz der Bevölkerung.
38 Briefe für Rung Panasuya eine erfolgreiche Studentin, die sich wie viele andere junge Menschen an friedlichen Demonstrationen der thailändischen Demokratiebewegung beteiligt hat. Sie setzen sich für eine Gesellschaft ein, in der Anliegen der Öffentlichkeit gehört und aufgegriffen werden, anstatt sie totzuschweigen.
Weil Rung es wagte, öffentlich und friedlich Veränderungen zu fordern, ist sie nun mit zahlreichen Anklagen konfrontiert, die eine lebenslängliche Haftstrafe nach sich ziehen könnten. Die thailändischen Behörden sollten die Bevölkerung ermutigen und in die Lage versetzen, ihre Menschenrechte frei ausüben zu können – dazu zählt auch das Recht auf friedlichen Protest.
53 für die Nichtregierungsorganisation Sphere in Charkiw eine der ältesten Organisationen in der Ukraine, die sich für Frauenrechte und für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LGBTI) einsetzt.
Im ganzen Land gibt es immer mehr Gruppen, die LGBTI angreifen. Auch Sphere hat bereits Dutzende von diskriminierenden Angriffen erlebt – sowohl körperliche Attacken als auch Schäden an Eigentum und homofeindliche Parolen, die Unterstützer_innen nachgeschrien wurden. Die Ukraine sollte auf ihre jüngsten Fortschritte in Bezug auf LGBTI-Rechte aufbauen und die Straflosigkeit für Hassverbrechen beenden.
27 Briefe für die Bürger_innenjournalistin Zhang Zhan eine der wenigen unabhängigen Stimmen, die im Februar 2020 aus Wuhan (China) berichtete als das Corona-Virus wütet. Für diese Berichterstattung ist sie zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Um gegen das Urteil zu protestieren, trat Zhang Zhan in einen Hungerstreik. Jetzt schwebt sie in Lebensgefahr.
Ihre Familie rechnet nicht damit, dass sie die nächsten Monate überleben wird, wenn sie nicht aus medizinischen Gründen freigelassen wird. Am 15. November 2021 reichten ihre Angehörigen ein entsprechendes Gesuch ein, doch die Antwort des Frauengefängnisses von Shanghai steht noch aus.
47 Briefe für Mikita Zalatarou, der am 10. August 2020 auf dem zentralen Platz der belarussischen Stadt Homel auf einen Freund wartete, als er in eine Menschenmenge von Demonstrierenden geriet. Am nächsten Tag nahm die Polizei den 16-Jährigen, der unter Epilepsie leidet, fest und beschuldigte ihn, einen Molotowcocktail geworfen zu haben. Im Polizeigewahrsam wurde Mikita geschlagen, mit einer Elektroschockwaffe traktiert und verhört, ohne dass ein Rechtsbeistand oder Elternteil anwesend waren. Dann musste er ein halbes Jahr in Haft verbringen, bevor er vor Gericht gestellt wurde.
Obwohl keinerlei Beweise dafür vorlagen, dass Mikita an Gewalt beteiligt war verurteilte ihn ein Gericht im Februar 2021 wegen "Massenaufruhr" und "Verwendung illegaler Sprengsätze" zu fünf Jahren Jugendhaft. Fast ein Jahr lang saß Mikita in einem Gefängnis für Erwachsene – teilweise sogar in Isolationshaft – bevor er in die Jugendstrafanstalt überstellt wurde.
44 Briefe für Wendy Galarza eine Aktivistin für Frauenrechte. Sie setzt sich als Erzieherin leidenschaftlich für Kinder ein. Mit ihrer Arbeit will sie zu einer humaneren Gesellschaft beitragen. In einem Umfeld, in dem Frauen oft nur deshalb misshandelt und getötet werden, weil sie Frauen sind, ist dieses Anliegen besonders wichtig. Am 9. November 2020 kostete diese Gewalt beinahe Wendy selbst das Leben.
Sie nahm an einer feministischen Demonstration in Cancún (Mexiko) teil, bei der die Polizei Schüsse abgab und Wendy verwundet wurde. Sie erstattete Strafanzeige gegen die Polizei, doch die Verantwortlichen sind nicht zur Rechenschaft gezogen worden.
44 Briefe für Mohamed al-Baqer ein Menschenrechtsanwalt, der Personen unterstützt, die seine Hilfe besonders nötig hatten: benachteiligte Menschen, die ungerechtfertigt inhaftiert waren. Nun befindet er sich selbst auf Grundlage haltloser Anschuldigungen in Haft.
Man wirft ihm fälschlicherweise Terrorismus vor, hat ihn nie vor ein Gericht gestellt, sondern stattdessen ins Gefängnis geworfen. Dort halten ihn die Behörden rund um die Uhr in seiner Zelle fest und verweigern ihm ein Bett, eine Matratze, Bücher, Zeitungen und selbst Familienfotos. Die Freiheit anderer Menschen zu verteidigen, darf nicht dazu führen, die eigene Freiheit zu verlieren.
42 Briefe für Ciham Ali eine US-Bürgerin, die in Los Angeles geboren und in Eritrea aufgewachsen ist. Sie wird seit dem 8. Dezember 2012 vermisst. Die Jugendliche ist im Alter von 15 Jahren an der eritreischen Grenze festgenommen worden. Es handelte sich mutmaßlich um eine Vergeltungsaktion, die sich gegen ihren Vater Ali Abdu richtete, der einen Putschversuch gegen die eritreische Regierung unterstützt haben soll.
Inzwischen sind neun Jahre vergangen – und von Ciham fehlt noch immer jede Spur. Eritrea ist dafür bekannt, Menschen in unterirdischen Frachtcontainern zu inhaftieren, in denen sie gefoltert, ausgehungert oder sogar getötet werden. Obwohl Ciham neben der eritreischen auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, hat sich die USRegierung bisher nicht um ihr Verschwinden gekümmert. Dabei hätte sie die Möglichkeit, auf die eritreischen Behörden einzuwirken. Die US-Regierung muss umgehend handeln.
34 Briefe für Bernardo Caal Xol, der sich für die Rechte der Maya Q’eqchi’ ein. Er und die indigene Bevölkerungsgruppe sind ein lebendiger Teil des guatemaltekischen Erbes. Sie schützen auf friedliche Weise das Land und das Wasser und die umgebenden Ökosysteme, welche Guatemala so einmalig machen. Die Regierung hat die Errichtung von zwei Wasserkraftwerken auf dem Gebiet der indigenen Gemeinden genehmigt, ohne zuvor deren Zustimmung einzuholen. Die Kraftwerke sind ein Fremdkörper in der Landschaft, sie unterbrechen den Fluss Cahabón, der den Q’echi’ als heilig gilt und zerstören die indigene Lebensweise.
Bernardo Caal Xol setzt sich dafür ein, das Land und das Wasser für künftige Generationen zu erhalten. Er wurde jedoch mit haltlosen Vorwürfen überzogen und auf der Basis konstruierter Anklagepunkte zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt.
42 Briefe für Janna Jihad, die sich eine ganz normale Jugend wünscht. Doch die 15-Jährige lebt in dem von Israel besetzten Westjordanland, wo systematische Diskriminierung und Unterdrückung Alltag sind. Nachdem die israelische Armee Jannas Onkel vor ihren Augen tötete, begann sie, sich als Bürgerjournalistin zu betätigen.
Sie dokumentiert die Unterdrückung und Gewalt der israelischen Armee gegenüber der palästinensischen Bevölkerung, einschließlich der Minderjährigen, die regelmäßig zu Todesopfern führt. Israel hat zwar das UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes unterzeichnet, die Schutzmaßnahmen gelten bisher aber nicht für die palästinensischen Kinder und Jugendlichen im Westjordanland. Weil Janna weiterhin engagierten Journalismus betreibt, wird sie schikaniert und mit dem Tode bedroht.
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