Gedenkveranstaltung anlässlich des Angriffs auf Reichenbach am 21. 3. 1945
Menschenkette in Reichenbach
Freiheit, Respekt, Toleranz, Aufrichtigkeit sind die Grundlage einer freien, friedlichen und gerechten Gesellschaft.
Wir Jugendlichen erleben zurzeit eine sich stark veränderte Welt, die gar nicht immer mit den Erzählungen unserer Eltern und Großeltern übereinstimmt. Im GRW Unterricht thematisieren wir sehr oft aktuelle politische Probleme und diskutieren darüber. Im Februar schlug uns unsere Lehrerin Frau Franke vor, die Gedenkveranstaltung aus Anlass der Bombardierung der Stadt Reichenbach am 21. März 1945 zu übernehmen. Wir haben uns als Klasse dieser Aufgabe gestellt. In mehreren Stunden intensiver Recherche zur Ortsgeschichte der Stadt Reichenbach wurde uns sehr schnell klar, dass die Ursachen für dieses schreckliche Ereignis schon Jahre vorher liegen.
Verhaftungen und Folter im „Volkshaus“ am Markt, ein demütigender Marsch politisch Andersdenkender unter Aufsicht der NSDAP-Ortsgruppe und Menschen, die „wegschauten“. Am traurigen Ende standen 161 Todesopfer allein in der kleinen Stadt Reichenbach. Wir haben Einzelschicksale kennengelernt, die wir nie wieder ganz vergessen werden.
Mit Rezitationen, Musik und pantomimischen Szenen haben wir versucht, würdig dieser Opfer zu gedenken.
Aber uns wurde auch klar, dabei können wir es nicht belassen. Wir tragen keine Verantwortung für die Taten der damaligen Generationen, aber für unsere Gegenwart! Die Geschichte lehrt uns, dass „Schweigen“ kein guter Weg ist.
Mit einer Menschenkette und selbst gestalteten Plakaten haben wir unser Engagement für ein gewaltfreies, demokratisches Miteinander zum Ausdruck gebracht. Alle Schüler unseres Jahrganges haben sich aktiv daran beteiligt! Die Menschenkette durch die Innenstadt von Reichenbach ist ein symbolischer Ausdruck für tolerantes Zusammenstehen und soll Mut machen, dass sich viele Menschen für eine freie und friedliche Zukunft einsetzen und bereit sind, in Zukunft für Freiheit, Respekt und Toleranz einzutreten.
Schade, dass sich kaum Reichenbacher Bürger angeschlossen haben. (Klasse 9a)
